Üüs Sölring Lön …

„Üüs Sölring Lön, dü best üüs helig, dü blefst üüs ain, dü best üüs Lek! Din Wiis tö hualen sen wü welig! Di Sölring Spraak auriit wü ek. Wü bliiv me di ark Tir forbünen, sa lung üs wü üp Wârel sen. Uk diar jaar Uuning bütlön fünen, ja leeng dach altert tö di hen.

Kumt Riin, kumt Senenskiin, kum junk of lekelk Tiren, tö Söl wü hual aural, wü bliiv truu Sölring Liren.

Di Seewinj soong me litjem Suusin hur ik üp Söl üs Dütji slöp, fan Strön jert ik dit ewig bruusin, üs ik bi Mooters Hun jit löp. Ik haa di Staírer al bihölen, diar jens üüs Jungens Hemelrik, di Teft ön Uursem fol fan Krölen, üüs Spölplaats bi di Bosk üp Dik.

Kumt Riin, kumt Senenskiin, kum junk of lekelk Tiren, tö Söl wü hual aural, wü bliiv truu Sölring Liren.“

Nostalgisch höre ich unsere Sylter Hymne im Kopf, während ich vor den dampfenden Teller gefüllt mit Grünkohl, Kassler, Kartoffeln und Kohlwurst sitze.

Auch der leckere Duft versetzt mich ganz schnell in Kindheitserinnerungen wo das Biikebrennen für mich fast so wichtig war wie Weihnachten.

Wir haben den Monat Februar und am 21. feiern wir hier auf Sylt sowie auf dem nordfriesischen Festland und Inseln unser traditionelles Volksfest – das Biikebrennen.

Nicht nur für uns Sylter, sondern auch für viele Gäste ein spannendes Erlebnis dem Jahrhundert alten Brauch mitzuerleben.

Bekleidet von warmer und regenfester Kleidung (auf keinen Fall der „schicke und teuerste Mantel oder Designerstiefel“ – man riecht hinterher nämlich wie frisch aus’n Räucherofen!) und bewaffnet mit einer Fackel trifft man sich im jeweiligen Ort zum Fackelumzug und läuft dann sinnig und gut gestimmt zur Biike.  Nach einer Ansprache in Deutsch sowie auch in Sölring ( Sylter Friesisch) warten alle gespannt auf den bekannten Satz:  „Tjen di Biiki ön“  – was so viel heißt wie : „ Zünde die Biike an“ und die ersten Fackeln fliegen anschließend direkt auf dem Biikehaufen. Erst wenn die Tonne oder die Strohpuppe, die man auch Pidder nennt, fällt, soll der Winter vertrieben worden sein, oder die bösen Geister- jeder hat da irgendwie seine eigene Auffassung von. Für mich, auch schon als Kind, war besonders das Vertreiben des Winters Ziel. Letztendlich ist und bleibt es eine sehr schöne Tradition- man begegnet immer, Bekannte, Nachbarn, Freunde für einen netten Schnack vor Ort. Zum Schluss trifft man sich zum leckeren Grünkohlessen, entweder privat oder man besucht einer unserer Gastronomiebetriebe hier auf der Insel.

Und noch etwas geht mir durch den Kopf, wenn ich an das Biikebrennen denke- vor genau 4 Jahren zog es Sebastian und mich mit unserer damaligen 1 ½ jährigen Tochter Lilly zurück auf die Insel und war auch somit der Startschuss für unser Leben hier auf den Hansenhof – aber dazu schreibe ich ein anderes Mal …

 

Eure Sophie

 

P.S.  Nicht nur am Biikebrennen schmeckt Grünkohl fantastisch- binnen der kalten Jahreszeit immer ein Festschmaus- und wer keine Lust hat selbst zu kochen, schaut einfach in unserem Hofladen oder Onlineshop vorbei und gönnt sich unseren Grünkohl Topf aus dem Glas.